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Blütenhüpfer

werden auf dieser Website Kinder mit HSP (high sensitive person) - Disposition genannt.

 

Diese „Erste Hilfe“–Seite für Eltern mit HSP-Kindern ist keine wissenschaftliche Abhandlung, sondern begründet sich vor allem auf die persönlichen und fachlichen Erfahrungen mit HSP-Kindern (und Erwachsenen, auf dieser Seite soll es aber nur um die HSP– Kinder gehen). Auch sind die Ideen zum Leben mit einem HSP–Kind der Einfachheit halber im Imperativ geschrieben, die sich lesen wie ein Rezept.

Es sind keine Ratschläge oder Anweisungen, sondern es ist ein Angebotskörbchen mit Impulsen, aus dem Sie nehmen können, was Sie anspricht. Am wenigsten haben diese Impulse einen Anspruch auf Vollständigkeit.

Falls Sie wertvolle Ergänzungen für diese Website haben, bitte ich Sie, mit mir Kontakt aufzunehmen. Schreiben Sie mir einfach eine Mail. Darüber hinaus werde ich ein HSP-Forum einrichten, in welchem Sie über Ihre Erfahrungen mit HSPlern berichten können: info@coaching-brenger.de

HSP

Kurz und Kompakt

Blütenhüpfer

… nenne ich Kinder mit einer HSP-Disposition (hochsensible Menschen). Sie sind meistens äußerst empfindsam, hoch empathisch und haben eine sehr differenzierte, sinnliche Wahrnehmung. Sie wirken oft verträumt und verletzlich, sie sind kreativ, fantasievoll und in der Schule unkonzentriert, wenn sie müde werden. Da sie mehr Eindrücke verarbeiten als 80% ihrer Kameraden, werden sie schneller müde und haben – oft schon ab dem regelmäßigen Kindergartenbesuch, spätestens ab der Einschulung - ein höheres Ruhe- und Rückzugsbedürfnis.

Blütenhüpfer brauchen Rückzugsräume und Ruhephasen!

Hochsensibilität

HSP-Gehirne können Eindrücke nicht in dem Maße selektieren, wie die der meisten anderen Kinder. Man geht davon aus, dass ca. 15 - 20 % der Bevölkerung mit dieser Disposition in verschieden starken Ausprägungen geboren werden.
HSP (High Sensitive Person) wurde erstmalig von Elaine Aaron 1990 in ihrem Buch „Sensory prozessing sensitivity“ beschrieben. Sie ist amerikanische Professorin und Psychotherapeutin. 
Auf dieser Website finden Sie auch einen Test, mittels dessen Sie eine HSP-Disposition Ihres Kindes prüfen können (nebenstehender Link).

HSP-Links

Inzwischen gibt es weltweit Therapeuten unterschiedlichster Fachrichtungen, die sich auf HSP spezialisiert haben. An dieser Stelle möchte ich betonen, dass es sich nicht um eine Diagnose, sondern um eine Disposition handelt. Diese Menschen, auch die kleinen, sind ein wenig anders und erleben sich auch so. In keinem Fall sind sie aber krank oder gar behindert. Ganz im Gegenteil können sie außergewöhnliche Fähigkeiten entwickeln.

Links:

http://www.hochsensibel.org/

http://coaching-fuer-hochsensible.de

Eine übersichtliche Abgrenzung zur ADS-Diagnose (u.a. Diagnosen) schildert Sylvia Harke in ihrem Buch „Hochsensibel – Was tun?“ auf den S. 300 ff. der 5. Auflage 2015 Vianova Verlag

Sie können die Disposition mit o.a. Test prüfen. Sicher werden Sie auch ohne Testung wissen, ob ihr Kind eine HSP–Disposition hat.

Geben Sie Ihrem Kind altersgerechte Tages- und Aufgaben-Strukturhilfen:

Tagesbeginn

Lassen Sie den Tag Ihres Kindes mit einem Wecker beginnen, der in Intervallen weckt. Möglichst nicht mit einem schrillen Signal, sondern mit ruhigen Tönen. Ein Radiowecker mit leiser Musik ist hilfreich oder auch ein Tierstimmen–Wecker, falls Ihr Kind Tiere mag. Wecken Sie Ihr Kind mit ruhigen, liebevollen Worten, vielleicht auch mit einem Lied oder einem Gebet. Laute, schrille Töne oder monotone Geräusche (z.B. das Brummen einer Klimaanlage, Interferenzen von Elektrogeräten, LED Lichtleisten…etc.) sind HSP-Kindern ein Graus. Auch sind sie in der Regel sehr schreckhaft.

Starten Sie mit leisen, harmonischen Tönen in den Tag, statt mit einem schrillen, nervtötenden Wecker, eventuell auch mit visuellen Effekten (ein warmes Licht geht an).

HSP-Kinder sind sehr schreckhaft und fnden nur langsam aus diesem Erregungszustand wieder zur Ruhe.

Zeitmanagement

Hetze wird von HSP-Kindern als sehr kräftezehrend empfunden. Sorgen Sie für einen komfortablen Zeitkorridor, wecken Sie so zeitig, dass Ihr Kind ausreichend Zeit zum Waschen und Anziehen hat, mindestens eine Viertelstunde. Wenn Ihnen die Kleiderauswahl morgens zu hektisch ist, legen Sie die Anziehsachen am Abend vorher schon bereit.

Lassen Sie Ihren HSP-Kindern viel Zeit für das Waschen, Anziehen und Frühstücken – lieber wecken Sie sie eine halbe Stunde früher.

Haut und Kleidung

Die Auswahl der Kleidung von HSP-Kindern sollte mit besonderer Sorgfalt vorgenommen werden. HSPler sind hoch empfindlich, wenn es um Hautverträglichkeit geht. Vermeiden Sie
z. B. Schurwolle auf der Haut. Besonders Unterwäsche sollte sehr weich, schadstofffrei und möglichst ohne Schild im Halsausschnitt gekauft werden oder es sollte herausgetrennt werden. Die Kinder empfinden kratzige Kleidung oder Schilder als Quälerei. In jedem Fall sollte Kleidung (auch Oberbekleidung) vor dem ersten Tragen mindestens einmal gründlich gewaschen werden.

Blütenhüpfer brauchen weiche Kleidung, die nicht kratzt oder Juckreiz auslöst.

Neue Kleidung – auch Oberbekleidung -sollte unbedingt vor dem ersten Tragen gründlich gewaschen werden.

Ruhe und Entspannung

Sorgen Sie für ein „ruhiges Frühstück“. Es sollte keine laute Musik im Hintergrund dudeln (evtl. leise Klassikmusik). Ihr Kind sollte auch ausreichend Zeit für ein gesundes Frühstück haben, mindestens zwanzig Minuten. Oft essen HSP-Kinder langsamer und genießen jeden Bissen. Ein guter Start in den Tag kann es auch sein, wenn während des Frühstücks eine Geschichte vorgelesen wird.

Planen Sie ausreichend Zeit (mindestens zwanzig Minuten) für ein ruhiges, gesundes Frühstück ein.

Lernen und Konzentration

Machen Sie mit Ihrem Kind einen Hausaufgaben- und / oder Lernplan für die Woche. Vereinbaren Sie konkrete Lernziele. In diesem Zusammenhang sind grundsätzlich ein guter Kontakt und ein reger Austausch mit der/dem Klassenlehrer/in wichtig. Besprechen Sie die Möglichkeiten der Lernzielvereinbarung mit dem Klassenlehrer.

Ein Beispiel für einen Wochen-Lernplan als
Download:

Arbeitsplan Vorlage

Schule

Einige Grundschulen sind auf Kinder mit HSP-Disposition eingestellt. Sie haben die Möglichkeit, die Kinder individuell zu fördern und auf ihre Bedürfnisse einzugehen. So ist es zum Beispiel hilfreich, diese Kinder während Klassenarbeiten allein an einen Tisch setzen, damit sie möglichst wenig abgelenkt werden.

Schulen Sie HSP-ler nicht zu früh ein. Lassen Sie Ihrem Kind ein wenig Zeit zu reifen.

Wenn möglich, suchen Sie nach einer Grundschule, die sich mit der HSP-Disposition auskennt…

Klassenraum

Gruppentische sind in der Regel keine gute Lösung für HSPler (Oft gibt es Gruppentische in den Grundschulklassen, der Unterricht erfolgt aber frontal).
Ein HSP-Kind wird, wenn es z.B. von einem Mitschüler während einer Klassenarbeit um Hilfe gebeten wird, immer helfen und hat dann selbst Schwierigkeiten, sich anschließend wieder auf seine Arbeit zu konzentrieren. Es braucht länger als andere, sich wieder in die Aufgabe hineinzufinden und verliert wertvolle Zeit.
Wenn HSP–Kinder während einer Arbeit das Gefühl bekommen, sie schaffen diese nicht in der festgesetzten Zeit, werden sie rascher als andere in Panik geraten (und dann nichts mehr zustande bringen), weil sie oft alles perfekt und bis ins Kleinste erledigen möchten. Sie wollen keine Fehler machen.

In HSP-affinen Grundschulen gibt es Klassen, in welchen es mehrere Tischvarianten (Gruppen, Zweier- und Einzeltische) gibt – ganz auf die Bedürfnisse der Kinder zugeschnitten…

In Prüfungssituationen sollten die Kinder möglichst allein an einem Tisch sitzen….

Immer gilt:
Je reizarmer die Umgebung, desto einfacher wird das Konzentrieren fallen…

Blütenhüpfer brauchen länger als andere Kinder, sich wieder in ihre Arbeit einzufinden, sich wieder zu fokussieren…

Bedürfnisse und Harmonie

HSP-Kinder sind oft leicht lenkbar. Sie sind äußerst harmoniebedürftig und versuchen, es „allen Recht zu machen“. Auch brauchen sie in der Regel keinen großen Druck und sollten nicht „angeschrien“ werden. Aus einem Erregungszustand heraus beruhigen sich HSPler nur sehr langsam wieder. Der Kortisolspiegel im Blut bleibt länger ungesund hoch.

HSP-Kinder geben meistens von sich aus „ihr Bestes“.
Das kann zu Problemen führen: Vor lauter Bemühen, es anderen recht zu machen, vergessen sie sich manchmal selbst und stellen ihre eigenen Bedürfnisse anderen zuliebe zurück.

Am Ende des Tages fühlen sich HSPler oft von anderen Kinder herumkommandiert oder ausgenutzt.

Deshalb ist es wichtig, HSP-Kinder zu ermutigen, ihre eigenen Bedürfnisse zu erspüren, zu benennen, zu verteidigen und nötigenfalls auch durchzusetzen.
Das kann dann auch einmal zu einem Konflikt mit den Eltern führen. Bleiben Sie dann einfach geduldig, die Gratwanderung zwischen der Wahrung eigener Interessen und dem Zurückstellen derselben um des „lieben Friedens willen“, fällt vielen Erwachsenen schwer, den harmoniebedürftigen Blütenhüpfern umso mehr.

Ermutigen Sie die Blütenhüpfer, ihre eigenen Bedürfnisse zu erspüren, zu benennen und einzufordern.

Wenn das im Einzelfall nicht immer sozialkompatibel erscheint, bleiben Sie geduldig.

Besprechen Sie mit Ihrem HSP-Kind seine Bedürfnisse und die Unmöglichkeit, es allen immer Recht zu machen.

Ruhe und Entspannung

Meistens ist die „Über-Mittag-Betreuung“ eine Herausforderung für die HSP-Kinder, weil sie grundsätzlich nach der Schule Ruhe brauchen und sich gerne zurückziehen. Sie können sich in einer ruhigen, reizarmen Umgebung am besten konzentrieren. Das ist in den Über–Mittag-Betreuungen selten gegeben. Wenn Sie auf eine Über-Mittag-Betreuung angewiesen sind, bleiben Sie im Gespräch mit den Betreuungskräften.

Wenn Sie Ihre Kinder in eine Über-Mittags-Betreuung geben, sprechen Sie mit den BetreuerInnen über die Möglichkeiten der Arbeitsplatzgestaltung.

So wenig Ablenkung als möglich!

Hausaufgaben

Auch während der Hausaufgaben zu Hause brauchen HSP-Kinder Ruhe und eine reizarme Umgebung. Ein Schreibtisch voller Spielzeug ist für das konzentrierte Arbeiten eher hinderlich. HSPler sollten früh zum Leer-Tischler werden. Das bedeutet, es liegt immer nur das Material vor einem auf dem Tisch, mit dem man gerade arbeitet. Ist diese Aufgabe beendet, wird „sie weggepackt“ und das Material für die nächste Aufgabe aus dem Ranzen geholt. Das fördert die Konzentration auf genau das, was gerade ansteht und hilft, sich zu fokussieren.

Für die Hausaufgaben wird ein konkreter Zeitraum vereinbart. Am besten stellen Sie eine Uhr mit einer Zeitschiene, die wie bei einer Eieruhr abläuft, damit das Kind ein Gefühl für „Arbeiten in einem Zeitkorridor“ bekommt.

Wenn Sie unsicher sind, wie viel Zeit Ihr Kind für die Hausaufgaben benötigen darf, sprechen Sie mit der /dem LehrerIn.

Leer-Tischler sind klar im Vorteil, sie können sich besser fokussieren.

Vereinbaren Sie konkrete Zeiträume und halten Sie sich daran!

Spielzeug

Das Spielzeug im Kinderzimmer sollte reduziert werden. Packen Sie ab und zu Spielzeug in Müllsäcke und bewahren Sie es in Absprache mit Ihrem Kind „sicher“ auf. Nach und nach kann das HSP-Kind sich die Spielzeuge wieder hervor holen, andere dafür vorrübergehend „weg packen“.

Ihr Kind wird sich mit weniger Spielzeug im Zimmer wohler fühlen.

Medien

Lassen Sie Ihr Kind in der Woche möglichst wenig fernsehen. Ermuntern Sie es, nach draußen zu gehen, ermöglichen Sie Naturerleben. Bei weniger gutem Wetter kann es z.B. Hörspielen lauschen und dabei malen oder basteln. In der Regel werden HSPler gerne und stundenlang alleine und ganz versunken in ihrer Fantasiewelt spielen.

Je nach Alter ist es für HSP-Kinder unerträglich, Nachrichten „mitzuschauen“ und grausame Kriegsszenen oder ähnlich Angst machende Sendungen zu sehen. Die Kinder können die Tragweite oft nicht ermessen und entwickeln je nach Alter und Intensität eine ernste Zukunftsangst. Unter Umständen verlieren sie das Vertrauen in das Leben. Orientierung bietet für Filme die Jugendschutz-Freigabe. Manchmal reichen diese Vorgaben nicht. Wenn Sie sicher sein wollen, ob ein Film für Ihr Kind konsumierbar ist, schauen Sie ihn vorher an, bzw. „hinein“.

Wenig Medienkonsum ist hilfreich für eine aktive Kindheit (Fernsehen ist passiver Konsum, die Kinder bewegen sich zu wenig…), vor allem lassen Sie HSP-Kinder nicht alleine vor dem Fernseher.

Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Gesehenes.

Bei unter Dreijährigen ist Fernsehen tabu!

Später können es einzelne, ausgewählte Kindersendungen sein – mit langsamen und erbaulichen Bildern.

Comic-Verfilmungen sind oft sehr schnell geschnitten und überfordern kleine HSP-Kinder (ca. 3 bis 7 Jahre).

Seelenkontakt

Da die HSP-Kinder sehr früh sehr tief empfinden und harmoniebedürftig sind, sind Gewaltszenen, die Not anderer und Ähnliches, durch die Medien Verbreitetes unbedingt zu vermeiden. Sollte Ihr Kind dennoch Gewalt und Horror durch die Medien mitbekommen haben, sprechen Sie mit ihm darüber. Gehen Sie nicht unnötig in Details, aber bleiben Sie bei der Wahrheit. Beschönigen Sie nichts. „Ja, das ist sehr schlimm und es macht mich auch traurig.“ Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass Sie für es da sind und es beschützen.

Kleine Kinder erzählen nicht direkt, wenn sie etwas Belastendes im Fernsehen oder auch im „realen Leben“ gesehen haben. Sie verarbeiten Erlebtes oft im Spiel.

Daher:
Achten Sie hier und da einmal auf die Figuren, die Ihr Kind im Rollenspiel entstehen lässt, schauen Sie sich die Bilder an, die es malt und sprechen Sie mit ihm darüber.

Machen Sie auf keinen Fall Vorwürfe, wenn z.B. die Bilder Ihres Kindes auf Sie zunächst irritierend oder brutal wirken.

Stellen Sie Fragen:
„Wen soll das darstellen?“
„Was macht diese Figur gerade?
„Was ist das?“
„Warum tut sie das?“
„Was soll ….dies und das bedeuten?“
„Kennst du diese Figur? Ist das ein Mensch, der dir schon einmal begegnet ist?“

Machen Sie auf keinen Fall Vorwürfe.

Immer sollte Ihre Botschaft sein:
„Ich bin da für dich, ich unterstützte und behüte dich. Bei mir, bei uns bist du sicher!“

Wenn Sie unsicher sind, holen Sie sich professionelle Hilfe. Manchmal ist schon ein einziges Gespräch entlastend und hilfreich.

Wahrnehmung (…ist verschieden) , Vertrauen

Achten Sie darauf, dass Sie während aller Gespräche mit Ihrem Kind niemals seine Wahrnehmung infrage stellen: „So ist das doch gar nicht! Das kann ja nicht sein, wie du das erzählst!“

Am allerwenigsten werten Sie ab: „Du spinnst ja! Mann, bist du blöd!“

Passiert das im Eifer des Gefechtes einmal, ist das eine unglückliche Situation, machen Sie das oft, am Ende täglich, dann wird Ihr Kind lernen, dass es seiner eigenen Wahrnehmung nicht trauen kann und in vielen Situationen unsicher werden. Unsicherer, als es nötig wäre. Ihr Kind wird beginnen, an sich zu zweifeln.

„Du bist nicht in Ordnung, so wie du bist“, ist die Nettobotschaft. Für die Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühls ist das – je nach Ausprägung, Historie und Kontext – eine Katastrophe. Sie müssen die kindliche Wahrnehmung nicht akzeptieren, aber Sie können diese würdigen: „Ach, so siehst du das! Aha, das ist deine Sicht! Du verstehst …dies und das.“
Damit haben Sie lediglich wiederholt, was Ihr Kind Ihnen mitgeteilt hat, Sie haben nicht gesagt, dass Sie gleicher Meinung sind und es genauso sehen.
„Ich finde…., halte dieses für, hätte jetzt gedacht, dass“….können Sie dann anschließend Ihre Wahrnehmung erklären.

Würdigen Sie die Wahrnehmung Ihres Kindes!

Stellen Sie niemals Gefühle und Sichtweisen infrage!

Teilen Sie Ihrem Kind Ihre Sichtweisen mit, aber lassen Sie Ihrem Kind die seine.

Kinder lernen am Modell. Wenn Sie Ihre Sichtweise, Meinungen erklären, wird das Ihr Kind nachhaltig beeindrucken, auch wenn Sie das nicht direkt bemerken oder gar Widerstand spüren.

Für die Orientierung Ihres Kindes ist letztendlich entscheidend, was Sie tun und lassen, wie Sie handeln. Ihr Vorbild hat eine größere Bedeutung, als Ihr gesprochenes Wort.

Authentizität

Gleiches gilt für sogenannte Double Binds, Doppelbotschaften, wenn Sie etwas sagen, was Sie so nicht meinen oder selbst ambivalent sind. HSP-Kinder sind in der Regel hoch empathisch mit einem besonderen Sensor für die Befindlichkeiten anderer und spüren sofort, wenn jemand nicht meint, was er sagt.
Werden diese HSP-Kinder mit Double Binds konfrontiert, werden sie unsicher und in das Taktieren hineinsozialisiert. Sie lernen zum Beispiel, dass eine ehrliche Gefühlsangabe sozial unerwünscht ist. Sie verstehen: „So, wie ich fühle, darf ich nicht, darf man sich nicht fühlen. Ich muss etwas anderes sagen, als ich meine. Ich darf nicht so sein, wie ich bin.“ Auch diese Botschaft ist eine Katastrophe für die kindliche Seele und die Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühls.
So ist auch das Leid Ihres Kindes, das sich Ihnen anvertraut, unbedingt zu würdigen!
„Ach, das tut dir weh! Das ist dir zu laut! Zu schrill“, etc.., „die Creme brennt auf deiner Haut! Ja, das glaube ich dir!“
Vermeiden Sie unbedingt den Satz: „Stell‘ dich doch nicht so an!“
Damit signalisieren Sie Ihrem Kind, dass seine Wahrnehmung nicht in Ordnung ist und es so nicht zu fühlen hat.
Auch der hilflose Satz, der ja eigentlich Trost spenden soll: „Hör‘ auf zu weinen….“, ist nicht hilfreich. Wenn ein Kind weinen will, lassen Sie es weinen.

„Du bist jetzt traurig - das kann ich verstehen, das ist in Ordnung…“, könnten Sie ihm stattdessen als Trost anbieten. Dann könnten Sie z.B. von sich erzählen. Zum Beispiel, wie Sie sich verhalten haben, als Sie ein kleines Kind waren und….allein im Garten…nicht mehr vom Baum heruntergefunden haben, auf den Sie geklettert sind und der Opa mit der Leiter kommen musste… (Es gibt doch immer eine kleine Geschichte). Wie Sie sich im Schrank versteckt haben, wie Ihnen Ihr Stofftier immer geholfen hat…etc. Das lenkt ab und signalisiert Ihrem HSP-Kind, es gibt immer eine Lösung…

Bleiben Sie authentisch!
Lügen Sie Ihr HSP - Kind niemals an. Ihr Kind spürt das und wird in seinen Grundfesten (Sie als Eltern sind für die Kleinen der Fels in der Brandung, oft seine ganze Welt…) erschüttert, wenn Sie Ihrem Kind die Unwahrheit sagen!

Wenn Sie einmal unsicher oder auch ambivalent (auch Ambivalenzen gehören zum Leben) sind, sagen Sie das. Sie müssen nicht immer für alles und jedes Problem sofort eine Lösung parat haben. Sagen Sie z.B.: „Ja, da bin ich jetzt auch verunsichert. Darüber möchte ich jetzt erst einmal nachdenken! Wenn ich das getan habe, sprechen wir wieder darüber.“

Das müssen Sie dann auch tun.

Sagen Sie niemals den Satz:

„Stell‘ dich nicht so an!“

Gefühle und Kontrolle

Gefühle sind.

Ob gut oder schlecht, entscheidet unsere individuelle Bewertungsschablone. Niemand kann Gefühle einfach abschalten. Gefühle folgen unseren Bedürfnissen. HSP-Kinder haben oft andere Bedürfnisse als Nicht-HSPler. Wenn Sie das Selbsterleben Ihres Kindes nicht erschüttern möchten, vermeiden Sie das In-Frage-Stellen seiner Gefühle.

Gefühle existieren. Sie dürfen sein!

Nur darf man in einer Gemeinschaft seinen Gefühlen nicht alle Handlungen folgen lassen, sondern seine Gefühle kontrollieren lernen. Dabei braucht Ihr Kind Orientierung.

Wenn Sie ihm die Gefühlskontrolle vorleben, können Sie davon ausgehen, dass Ihr Kind sich diesen Umgang mit Gefühlen abschaut.

Am Ende des Tages

Auch für das Zubettgehen ist ein Ritual mit einer konkreten Zeitvorgabe hilfreich. Je nach Alter geht das Kind ins Bad, duscht, putzt sich die Zähne…etc.

Die Zeitvorgabe einzuhalten, wird durch Belohnung attraktiv.

Wenn es das z.B. innerhalb von zwanzig Minuten schafft und mit Schlafanzug im Bett liegt, bekommt es noch eine Geschichte vorgelesen.

Beenden Sie den Tag mit etwas Erbaulichem, einer schönen Geschichte, einem Tagesrückblick, der nur auf die positiven Ereignisse des Tages reflektiert oder auch mit einem Gebet.

Wenn Sie bis hierhin gelesen haben und jetzt denken, dass die aufgeführten Maßnahmen doch eigentlich für alle Kinder hilfreich sein könnten und keineswegs nur für HSP–Kinder, dann stimme ich Ihnen zu.

Nur - für HSP-Kinder ist es noch wichtiger, dass diese Maßnahmen so oder so ähnlich sorgfältig (so gut es im Alltag eben möglich ist) eingehalten werden, weil bei ihnen sonst zu viel Energie abfließt, innere Unruhe chronifiziert und im Einzelfall auch das Selbsterleben und das Selbstwertgefühl erschüttert werden und ihre Seelen nachhaltig Schaden nehmen können.

Wenn Sie Ergänzungen und Anregungen haben, schreiben Sie mir:

info@coaching-brenger.de

Ihre Ursula Brenger

 

Literatur zum Thema:

Elaine N. Aron, Das hochsensible Kind, mvgverlag, 6. Auflage 2014

Marie Blütenhüpfer, eine kleine Geschichte

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