Wichtigste Maßnahme:
Es gilt die Regel:
Stellen Sie Sicherheit her.
Geben Sie betroffenen Menschen das Gefühl: „Du bist in Sicherheit.“
Äußere Sicherheit vor innerer Sicherheit.
Im Notfall heißt das: Bringen Sie den betroffenen Menschen aus der Gefahrenzone (ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen).
Dann erst kümmern Sie sich um dessen Psyche.
Sagen Sie ihm:
Jetzt bist du in Sicherheit!
Sie sind einfach da.
Möglichst ohne Forderung zu stellen:
„Ach, jetzt ist es aber doch wieder gut…, komm….stell‘ Dich nicht so an….jetzt musst Du aber auch wieder arbeiten gehen...“
=> bitte nicht!
Unterstützen Sie betroffene Menschen, ihren Alltag wieder zu strukturieren.
Struktur gibt Sicherheit.
Sicherheitserleben ist bei traumatisierten Menschen bis in die Grundfeste erschüttert.
Diese Unterstützung sollte als Einladung formuliert werden, nicht als Forderung:
„Ich gehe spazieren ...komm doch mit…?“
Machen Sie keine Vorwürfe, wenn der belastete Mensch dann doch nicht mitgeht. Werden Sie nicht müde, ihn immer wieder einzuladen:
„Ich habe gekocht, es ist Mittag. Setz‘ Dich doch zu uns….“
Vermeiden Sie Sätze mit „…du musst“ und „du solltest eigentlich..“
Stellen Sie (vorsichtig, nicht fordernd oder investigativ) Fragen zum Erleben, zu seinen Gefühlen.
Verständnisfragen
Was war denn …?
Wer hat….?
Wo waren….?
Erlebensfragen
Was macht das mit Dir?
Wie hast Du es geschafft,
dass Du …..?
Bleiben Sie im Gespräch, auch wenn der Betroffene es Ihnen manchmal schwer macht.
Aggressionen, Wutausbrüche, In-sich-gekehrt-sein (Dissoziation), sind ganz normale Reaktionen (vor allem bei Kindern, die je nach Alter weniger Impulskontrolle haben) auf belastende Ereignisse.
Grenzen Sie sich gegen Verbalattacken und Übergriffe ab, aber signalisieren Sie Gesprächsbereitschaft.
Vermeiden Sie „gute Ratschläge“.
Diese generieren in der Regel eher weiteren Druck.
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